Qiming Guo

Akupunktur

Akupunktur Mit Nadeln gegen den Schmerz Bereits vor etwa 4000 Jahren wurde die Akupunktur in China entwickelt und schon im 17. Jahrhundert auch in Europa erstmals angewandt. Wie funktioniert das "Nadeln"? Die Akupunktur (vom lateinischen acus = Nadel; pungere = stechen) beeinflusst den Körper durch das Setzen von Nadeln an einer oder mehreren von insgesamt über 360 Einstichstellen. Ziel sind Heilung und Schmerzbekämpfung. Durch das bewusste Hervorrufen eines kleinen Schmerzes mittels der Nadel werde das körpereigene Schmerzhemmsystem aktiviert, schildert Dominik Irnich vom Klinikum Großhadern in München die Wirkung der Nadelbehandlung. Die Nadelung ist nicht sehr schmerzhaft, nach dem Setzen der Nadel ist es aber möglich, dass ein so genanntes „Deqi-Gefühl" ausgelöst wird. Das ist kein Schmerz, sondern eher eine Art elektrischer Empfindung.

Bereits seit 1975 fördert die Weltgesundheitsorganisation WHO die Akupunktur-Forschung. An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gab es die bislang größte Studie, die auf hohe Erfolgsraten bei der Schmerzbekämpfung hindeutet. Viele Regeln der traditionellen chinesischen Medizin könnten durch moderne Neurophysiologie und Biochemie entmystifiziert werden, meint auch Rainer Wander, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur. Weitere Forschung werde wahrscheinlich zusätzliche Bereiche aufdecken, in denen Akupunktur nützlich ist. 14 Meridiane leiten die Lebensenergie Die Akupunktur-Punkte sind auf 14 Linien – den Meridianen – verteilt, die unseren Körper durchziehen. Nach der chinesischen Medizinlehre leiten sie den Strom der Lebensenergie fort und sind mit den inneren Organen verbunden. Bei Krankheiten ist das Energiegleichgewicht der Gegensätze Yin und Yang gestört und kann durch die Nadeln wieder Sie sind aus Gold, Silber oder Stahl werden unterschiedlich tief unter die Haut ins Körpergewebe gestochen und verbleiben dort in der Regel 15 bis 60 Minuten. Gelegentlich werden zusätzlich Heilkräuter abgebrannt und elektrischer Strom eingesetzt. Mehr als 1,5 Millionen Deutsche lassen sich so behandeln Über 1,5 Millionen Menschen lassen sich in Deutschland jährlich mit Akupunktur behandeln und sie können zu mehr als 50 000 Ärzten gehen, die das aus China stammende Verfahren haupt-beruflich oder alternativ anwenden.Diese Zahlen nannten die beiden deutschen Akupunktur-Fachgesellschaften auf einem internationalen Symposium in Berlin. Die Fachgesellschaften kritisierten, dass die Kassen Akupunktur seit Oktober 2000 nur noch im Rahmen von kontrollierten Studien oder bei wenigen Krankheitsbildern bezahlen. Die Kassen zahlen die Nadelbehandlung nur mehr bei chronischen Kopf-, Lenden- und Gelenkschmerzen. Wirksamkeit auch zur Nach- und Zusatzbehandlung eindeutig nachgewiesen Die Wirksamkeit sei aber auch bei Übelkeit und Erbrechen nach Medikamenten-einnahme und bei nach operativen Zahnschmerzen unzweifelhaft nachgewiesen, betonte Dr. Irnich. Dabei bezog er sich auf einen Übersichtsartikel, der bereits 1998 im Journal of the American Medical Association (JAMA) erschienen war. Demnach eigne sich Akupunktur auch als Zusatzbehandlung bei Kopfschmerzen, Menstruationskrämpfen, Tennisarm, Knochen-schmerzen, Asthma und bei der Schlaganfallrehabilitation. Nebenwirkungen Gehen Sie nur zu einem erfahrenen Akupunktur. Denn bei unsachgemäßer Anwendung der Nadeln sind Nervenreizungen oder sogar lebensgefährliche Verletzungen möglich.

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